„Aber hier wie überhaupt, kommt es anders als geglaubt“

Aber hier, wie überhaupt, kommt es anders, als man glaubt!“

An diesem Zitat von Wilhelm Busch ist echt was dran. Da plant man alles wunderschön durch …… und dann kommt folgendes Zitat zum Zuge:

„Immer wenn der Mensch anfängt, seine Zukunft zu planen, fällt im Hintergrund das Schicksal vom Stuhl vor Lachen!“

 

PicsArt_RyanAirAber von vorn: Ein Freund von uns aus Spanien hat ein Auto in Deutschland gekauft. Ich wollte das Auto abholen und nach Spanien überführen, da ich so auch einige Dinge in Deutschland erledigen und gleichzeitig unseren Wohnwagen mitnehmen wollte.  Letzte Woche Donnerstag bin ich also von Málaga mit Ryan-Air nach Frankfurt Hahn geflogen. Alles ging reibungslos, der Flug war klasse und das Flugzeug war auch nicht ganz voll, sodass genug Platz war. Beim Landeanflug schneite es dann doch tatsächlich und es war so windig, dass der Schnee waagerecht vom Himmel kam. Dieses Gefühl dann – nach 4 Monaten Sonnenschein und Wärme in Spanien – plötzlich durch kalten Schneeregen zu laufen. UNGLAUBLICH! FURCHTBAR!

Flughafen Hahn

Ich bin dann total durchgefroren in den Bus nach Koblenz gestiegen. Dort war ich dann nach einer Stunde und dachte, ich bin im falschen Film. Überall liefen merkwürdige Gestalten rum, sogar die Bäckereiverkäuferin, wo ich mir einen heißen Kaffee holte, war verkleidet. Ja, ich bin nun mal Norddeutsche. Es war Weiberfastnacht! Mit dem Regionalbus bin ich dann in den kleinen Ort, wo das abzuholende Auto stand, gefahren. Dort wurde ich im Hotel gleich mit einer Horde lauter, feiernder Karnevalisten konfrontiert. Irgendwie fanden die mich wahrscheinlich komischer als sich selbst, denn ich war ja an so einem Tag nicht einmal kostümiert.

VitoAm nächsten Tag holte ich dann das Auto, einen tollen Mercedes Vito ab und meldete ihn mit einem Zollkennzeichen, gültig bis zum 13.2.16, an. Es lief alles wunderbar nach Plan. Das Auto fuhr super und gegen Abend war ich dann auch schon in Hatten bei meiner Familie. Samstag und Sonntag verbrachte ich mit Einkäufen, Verwandtenbesuchen und Wohnwagen packen.

Am Montagmorgen – fast pünktlich nach Plan – startete ich dann Richtung SPANIEN! Ich hatte natürlich schön meine geplante Reiseroute usw. bei Facebook in meinen Lieblingsforen gepostet und mich riesig über die vielen guten Wünsche und die Anteilnahme, dass ich so ganz allein diese weite Strecke fahre, gefreut. Es war tolles Fahren. Die Sonne schien und alles war klasse – zumindest die ersten 200 Kilometer. 

Dann wurde es immer dunkler draußen, fing an zu regnen und zu stürmen und dann ging plötzlich die Ölkontrolllampe an. Ich bin zwar eine Frau, aber ja nicht so ganz unbewandert im Autofahren. Ich hatte selbstverständlich vor der Abfahrt alle Flüssigkeiten, die ein Auto so braucht, kontrolliert und es war alles im grünen Bereich. Ich wusste sowas allerdings auch nicht schon immer. Mein erstes Auto war eine wunderschöne Ente. Leider wusste ich damals noch nicht, dass Autos nicht nur Benzin brauchen…….. so war das Leben meiner geliebten Ente also recht schnell zu Ende. Aber seitdem schaue ich lieber einmal zu viel als zu wenig nach Öl- und Wasserstand. Aber ich schweife ab.

Irgendwie meinte das Schicksal es aber doch noch ein bisschen gut mit mir und mit dem Erleuchten der Kontrollleuchte stand direkt ein Parkplatzschild (Parkplatz in 1000 Meter) vor mir. Ich also direkt den Parkplatz angesteuert und im strömenden Regen Öl kontrolliert. Ziemlich komisch: Es war unter Minimum. Ich habe dann von einer Wasserflasche den Boden abgeschnitten und mir einen Trichter gebaut. In meiner Mathilde und in Eddy sind alle Sachen drin, die man/frau so braucht, aber natürlich in diesem Fall jetzt nicht. Schlauerweise hatte ich bereits vor Fahrtantritt einen Kanister Öl gekauft. Von dem goss ich locker 2 Liter rein und der Ölstab zeigte dann grad so genug Füllung an. Also ab ins Auto und weiter. Dass ich pitschenass war, brauche ich sicher nicht zu erwähnen. Nach wenigen Kilometern und lustiger weise wieder direkt bei einem Parkplatzschild fing diese blöde Leuchte wieder an zu brennen und ich fuhr direkt wieder runter von der Autobahn. Da sah ich dann auch, dass der gesamte Wohnwagen nicht nur dreckig vom schlechten Wetter war, sondern komplett mit einer Ölschicht überzogen. Was macht man da? Natürlich! Den ADAC rufen! Nach 1,5 Stunden kam dann endlich ein „gelber Engel“, guckte einmal schlau ums Auto und meinte, er könne da überhaupt nichts machen – Abschleppdienst muss her. Der kam dann weitere 2 Stunden später und schleppte das Auto samt Wohnwagen zur nächsten Werkstatt und anschließend mich zu einem Hotel.Wohnwagen

Da das Auto bis zum Schluss geräuschlos und gut lief, ging ich davon aus, dass es sich nur um eine Kleinigkeit handelt. Leider belehrte mich dann am nächsten Morgen die Werkstatt, dass es mitnichten eine Kleinigkeit, sondern ein ausgewachsener Motorschaden ist. Tja, der Tag war sowieso grau, regnerisch und stürmisch und ich verbrachte ihn mit Warten. Warten darauf, wie es nun weitergeht. Ich wollte doch spätestens am Samstag in Spanien sein.

Aber Pläne werden geändert: Gegen 18 Uhr bekam ich dann endlich einen Leihwagen mit Anhängerkupplung und der versöhnte mich dann ein bisschen mit der Situation. Ich fahre ja eigentlich immer ziemlich alte Autos. Dieses aber war ein nagelneuer Passat Kombi. Ja, ja……. Ich sehe Dich schmunzeln. Aber ich fand es so toll, mit dem Bildschirm konnte ich Navigieren, telefonieren und Musik hören. Ich kam mir vor wie ein Kind, das ein neues Spielzeug bekommt.

Naja, beim Start Richtung Heimat (also leider die alte Heimat und nicht Spanien) goss es wie aus Eimern. Ich war mal wieder pitschenass, weil ich ja vorher den Wohnwagen anhängen musste, aber ich hatte ja eine Sitzheizung und ruckzuck war mir wohlig warm und ich fuhr und fuhr so 3 Stunden vor mich hin. Plötzlich wurde aus dem Regen erst Schneeregen bei 3 Grad Außentemperatur und dann konnte man vor Schneegestöber kaum noch etwas sehen. Das Thermometer zeigte inzwischen – 1 Grad; auf der Autobahn war kaum noch eine Fahrspur zu erkennen und ich steuerte den nächsten Parkplatz an. Normalerweise wäre ich weitergefahren, aber mit dem Wohnwagen dahinter wollte ich kein Risiko eingehen. Also machte ich es mir im Auto gemütlich und fuhr dann in aller Herrgottsfrühe den restlichen Weg.Raststätte Tecklenburger Land

Vielleicht fragst Du Dich „Warum schläft sie denn nicht im Wohnwagen?“. Einfache Antwort: Die Heizung im Wohnwagen ist kaputt und genug Decken hatte ich nicht dabei.

Tja……. und nun sitze ich hier im kalten Deutschland, muss mir dauernd Bilder aus Spanien mit blauem Himmel bei Facebook anschauen und warte drauf, wie es weitergeht.

Doch davon dann mehr in den nächsten Tagen!

 

Freue mich wie immer auf Deine ernstgemeinten oder auch witzigen Kommentare und Ratschläge.

7 Kommentare

  1. Pingback:2020 Ein neues Jahrzehnt hat begonnen! -

  2. Hast Du denn jetzt den Gold-Status beim ADAC? 😉 Oder Deine Platin-Card bekommen? 😉 So oft, wie Du die Gelben Engel wegen Deiner Autos oder Womos rufen mußt. L.G.

  3. liebe Ute…habe mir doch heute so Gedanken gemacht zu deiner Reise von DE nach Spanien. Habe mich dann schlau gemacht und nun deinen interssanten Reisebericht gefunden…haha….nein du hasch es ja sooo gut gemeistert!! Mein Motto ist es auch….immer das Beste aus der jeweiligen Situation zu machen. Ganz immer gelingt es mir auch nicht……aber meistens. An solchen Erlebnissen können wir auch wachsen……bravo gut gemacht. Jetzt ist dann sicher auch das Hudelwetter vorbei und du kannst voller Zuversicht ,aufs neue deine Reise nach Spanien unter die Räder nehmen. Ich wünsche dir gutes Gelingen und freue mich von dir wieder zu hören. toi..toi …..toi….liebs Gruessli Rita

    • Hallo Rita,
      danke für Deine lieben Worte. Ach, ich nehm das alles auch mit Humor. Ok, mit dem Auto ist ärgerlich, aber ansonsten ist ja auch nichts passiert. Das Warten, wie es weitergeht, macht mich zwar ein bisschen nervös, aber es hat ja auch sein Gutes. Endlich kann ich mich mal wieder um mein „Baby“, meinen Blog, kümmern.
      Liebe Grüße
      Ute

  4. Liebe Ute,
    wir fühlen mit Dir. Wer sind Wir ? Heidi und Claus aus dem schönen Mecklenburg-Vorpommern , sind begeistere Wohnmobil-Fahrer.
    Wir sind auch im November in Richtung Portugal und Spanien aufgebrochen. Haben dann in Faro Getriebeschaden bekommen und das WoMo musste zurückgeführt werden. Wir waren dann am 04.12.2015 wieder im kalten Zuhause. Das WoMo kam am 21.12.2015 und wurde gleich in die Werkstatt gebracht. Es waren dann erst einmal die Feiertage und das Automatikgetriebe bestellte ich am 04.01.2016. Der Winter mit Minustemperaturen und auch Matschwetter nagte an unseren Nerven.
    Das ZF Getriebe ist heute am 11.02.2016 erst geliefert worden und wenn alles klappt ist das WoMo nächste Woche wieder einsatzbereit.
    Soviel zu “ es kommt anders als man denkt“ !!
    Trotzdem Kopf hoch und ich bin gespannt wie es bei Dir weitergeht !!

    • Hallo Heidi und Claus,
      ohjee, das ist ja mindestens genauso schlimm. Aber irgendwie finde ich es auch ok, dass man nicht alles vorher weiß oder zu genau planen kann. Aber oft versucht man es ja immer wieder ;-). Habt ihr vor, wieder loszufahren, wenn das Womo fertig ist oder war es das erstmal für euch? Ich komme schon irgendwie wieder nach Spanien; bzw. muss ich ja auch: dort steht mein Wohnmobil (meine Mathilde) und außerdem ist Lene, meine Hündin, auch noch dort. Na, und Tochter und Enkelin halten ja auch die Stellung. Also, ich freue mich, auch von euch wieder zu hören. Bis bald
      Liebe Grüße
      Ute

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