Keine Zeit zum Leben? Von der Kinder- zur Altenpflege

Unbenannt

Deine Kinder sind groß und du denkst, nun kannst du noch einmal richtig das Leben genießen ……. Tja, und dann wird deine Mutter (oder Vater, Schwiegermutter, Schwiegervater) plötzlich zum Pflegefall. Was nun?

Ist Geld vorhanden? Ok, da gibt es erstens sehr schöne Pflegeheime oder man stellt eine Pflegerin ein und der/die Pflegebedürftige kann weiterhin in der gewohnten Umgebung bleiben.

Ohne oder mit wenig Geld ist das schon schwieriger. Es gibt dann kein Einzelzimmer im Heim und wer möchte schon den Eltern zumuten, plötzlich mit fremden Menschen in einem Zimmer zu wohnen? Ich finde das menschenunwürdig.

 

 

Vor diesem Problem standen wir vor 5 Jahren: Meine Schwiegermutter – damals 85 Jahre alt – war gefallen und hat sich den Arm gebrochen. Laufen konnte sie damals auch schon kaum noch; also stand fest, dass sie nicht mehr allein leben kann.

Mein Mann und ich haben lange diskutiert und ich war diejenige, die dann sagte, wir könnten es ihr nicht antun, sie ins Heim abzuschieben. Dabei war ich mir schon immer sicher, dass ich nie im Leben jemanden pflegen könnte.

Ich fürchte, damit du mich verstehst, muss ich mal wieder mein Innerstes nach Außen kehren. Einer meiner Sprüche ist oft:  „Bei einem Notfall wünsche Dir nicht, auf mich angewiesen zu sein“ . Der Grund ist nicht, dass ich nicht helfen will – ich kann nicht! Ich gerate sofort in Panik und das Einzige, was ich noch auf die Reihe kriege ist, den Notarzt zu rufen. Ansonsten steh ich da und zittere am ganzen Leibe. Habe schon oft überlegt, ob ich deswegen nicht mal zum Therapeuten gehen sollte?!?

Aber manchmal kommt es halt anders. Wirklich pflegen kann ich immer noch nicht, aber meine Schwiegermutter ist ein relativ leichter Fall und geistig noch topfit. Im wirklichen Krankheitsfall muss ich allerdings kneifen und mein Mann muss ran.

Soweit lief und läuft es auch recht gut.

Aber………

Und das hatte ich nicht bedacht: Ich war schon immer ein freiheitsliebender Mensch und sobald meine Kinder groß genug waren, habe ich ja dann auch meinen Traum umgesetzt, hab meinen Bürojob hingeschmissen und bin mit einem Stand auf Mittelaltermärkte gefahren. Ich war teilweise wochenlang mit meinem Wohnmobil von einem Markt zum anderen unterwegs. Da das überhaupt nicht das Ding von meinem Mann ist, hat er zuhause die Stellung gehalten und es klappte recht gut so.

Finanziell ging es uns zwar sogar besser, aber ich hatte das Gefühl, ich trüge Fußfesseln.

Für mich habe ich es aber inzwischen so gelöst, dass ich einfach die Vorteile gegen  die Nachteile – unter Einbeziehung meines Gewissens, was wahrscheinlich sowieso der springende Punkt ist –  abgewogen habe und bin der Ansicht, ich kann gar nicht anders handeln. Es ist zwar nicht leicht, aber es ist ja auch nicht für ewig. (Sorry, ich meine es nicht makaber)

 

Das Allerwichtigste ist, und das kann ich nur jedem in einer solchen Situation raten:

Schaff Dir Inseln!

Mein größte Insel ist das Reisen. Die gehört mir! Also nehme ich mir jedes Jahr eine Auszeit von 2 – 5 Wochen und reiste durch die Weltgeschichte.

Es sind nämlich wirklich die ca. 4 Wochen im Jahr, in denen ich verreise, die mir die Kraft für den Rest des Jahres geben. Wahrscheinlich hätte ich mir die ganzen Reisen sonst überhaupt nicht leisten können, und das macht mich dann doch froh. Dazu gibt es dann ja noch mehr Infos unter Reisen.

Und: Diesen Blog würde es vielleicht oder eher sogar wahrscheinlich gar nicht geben!

Also wieder so ein Thema für sich:

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Ich habe übrigens einen ganz interessanten psychologischen Bericht über genau dieses Thema im Internet gefunden:

Wenn Kinder groß und Eltern alt werden – Familiale Veränderungen im mittleren Lebensalter

 

Zu dem Thema hat George Bernard Shaw gesagt:

Wenn du damit beginnst, dich denen aufzuopfern, die du liebst, wirst du damit enden, die zu hassen, denen du dich aufgeopfert hast.

 

Auch auf vielen anderen Seiten  geht es um das Thema. Wenn Du magst, schau es Dir an. Sind einfach nur Meinungen vieler verschiedener Menschen.

Es ist gar nicht so einfach, zu diesem Thema etwas in den Weiten des Internets zu finden. Es geht meist nur um finanzielle und rechtliche Fragen.

 

Wie würdest Du sowas handhaben? Würdest du dein bisheriges Leben komplett umstellen? Oder doch die Eltern ins Heim geben? Hättest du vielleicht ein schlechtes Gewissen dabei?

Bitte nutze die Kommentarfunktion, würde mich über viele Meinungen freuen!

 

 

 

4 Kommentare

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  2. Na das ist ja mal ein Thema. ..das kommt mir sehr bekannt vor! Ich glaube es kommt schon beim Angehörigen drauf an,in welcher Beziehung Du dazu stehst. Und ob es „nur “ die Mutter /Schwiegermutter, der Vater/Schwiegervater ist oder es noch einen Partner dazu gibt… Wie auch immer-vorbereiten kann man sich nicht (auch wenn man glaubt daß man das längst getan hat

    • Hi Dörte,
      danke für Deinen Kommentar (hab ja Deine Kommentare schon ganz schön vermisst 😉 ). Ja, ist immer so eine Sache. Vor allem ist es gut, dass man vieles nicht schon vorher weiß. Einen Unterschied macht es mit Sicherheit, wer die zu pflegende Person ist. Aber auf jeden Fall ist es hart – wie auch immer.
      Liebe Grüße
      Ute

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