Tschechien – erste Eindrücke

tschechienDer allererste Eindruck

Mein erster Eindruck von Tschechien war:  Ich bin im Land der Kamikazefahrer gelandet bin. Es wird überholt wie verrückt; egal ob vor einer Kurve oder ob einer entgegenkommt. Ich hätte mir mehrmals gern einfach die Augen zugehalten……… aber kurioserweise oder gottseidank ist nichts passiert.

Aber nun von Anfang an:

tschechische-grenze

Kurz hinter Bad Schandau fuhr ich über die Grenze zu Tschechien. Eine kurvenreiche Straße führt dann das 1. Stück direkt an der Elbe lang …….. sehr schön, doch leider – wie meist – kein Platz, um mal anzuhalten und ein bisschen die Aussicht zu genießen. Die Ortschaften, durch die ich fuhr, gefielen mir. Alles sah zwar etwas ärmlicher aus als in Deutschland, aber dafür auch viel bunter. Die Straßen waren ok und es wurde viel erneuert. Das führte natürlich leider zu recht vielen Baustellenampeln, vor denen ich dann jedesmal ziemlich lange stehen durfte. Aber ich hatte ja Zeit und war nicht auf der Flucht. Das Problem in dem Fall war ja aber nun – wie im vorigen Bericht beschrieben – , dass ich den Motor nicht ausmachen darf, wenn es nur für kurze Zeit ist.

War aber alles nicht weiter wild. Ich fuhr durch etliche kleine Ortschaften und auch am Rande einiger Großstädte vorbei. Bei den Einkaufszentren dachte ich allerdings, ich wäre irgendwie falsch. Schon witzig, wenn alle Orts- und sonstige Namen in Tschechisch mit den vielen diakritischen Zeichen geschrieben werden und plötzlich siehst Du  Kaufland, Lidl, Penny, DM usw. Besonders Kaufland hat sich ganz schön breit gemacht in Tschechien.

Eigentlich wollte ich ja viele Pausen einlegen und mir viel anschauen, aber wie so oft…. Paula hatte ihren eigenen Kopf: Es fiel mir immer schwerer, den 1. und 2. Gang einzulegen und so fuhr ich weiter und weiter, um möglichst schnell, mein Tagesziel zu erreichen.

Rimovice (Golcuv Jenikow)

Rimovice (mit ganz vielen diakritischen Zeichen drauf) war mein Ziel – bzw. dort der Wohnmobilstellplatz „Mamolina-Club“ von Moni Epping. Moni kannte ich schon aus vielen anderen Facebook-Gruppen, u.a. aus „Überwintern in Spanien“ und das ganz Besondere ist, dass Moni und ich am gleichen Tag geboren sind. Sie hatte mich eingeladen, sie zu besuchen und daher stammt der ganze Plan, dieses Mal statt auf dem normalen Weg, eben durch Tschechien nach Kärnten zu fahren.

 

[sta_anchor id=“mamolina“]MAMOLINA Wohnmobil KlubMamolina

Aus einem total verwilderten Grundstück haben Moni und ihr Mann ein kleines idyllisches Fleckchen geschaffen. Hier sind Stellplatzbesucher nicht einfach nur Gäste, sondern werden wie Freunde behandelt. Gemütliches Zusammensitzen gehört dazu und Monis Kochkünste lassen nichts zu wünschen übrig. Ver- und Entsorgung sowie Strom sind selbstverständlich vorhanden.

Sogar einen leckeren Apfelkuchen backte Moni für mich:

Apfelkuchen

 

 

 

 

 

 

 

 

Feuerwehrfest in Rimovice

Zufällig war dann am Wochenende ein Feuerwehrfest direkt nebenan beim Stellplatz. Wir gingen alle geschlossen dort hin und hatten richtig Spaß. Es gab Livemusik ; ein Vater-Tochter-Duo sangen viele Schlager, die wir auch aus Deutschland kennen, auf Tschechisch. Auch wenn ich nun nicht wirklich ein Schlagerfreund bin, hatten die Zwei einfach wunderschöne Stimmen und es passte halt zu so einem Volksfest. Es gab außerdem lediglich eine Bierbude, gegrilltes Schwein und eine Hüpfburg für die Kinder. Das Highlight war die neue Feuerwehr des Kreises, die vor allem von den Kindern besichtigt wurde.

Das Genialste für mich aus der Mittelalterszene waren dann die „Ritterkämpfe“ . Anscheinend sind auf dem Gebiet wirklich viele Tschechen aktiv und das nicht nur auf unseren Märkten in Deutschland und Österreich. Ich lasse einfach mal die Bilder sprechen:

Tierklinik

Gina

Normalerweise wollte ich ja nur einige Tage in Rimovice verbringen, aber Gina war krank. Sie hatte Probleme mit ihrer Hinterpfote und humpelte nur noch auf 3 Beinen durch die Gegend. Ich war zwar noch in Deutschland mit ihr beim Tierarzt, aber sie erhielt lediglich Tabletten gegen Arthritis, die überhaupt keine Besserung brachten. Also fuhr Moni mit uns zur Tierklinik. Dort wurde Gina gründlich untersucht und leider – obwohl die Feststellung natürlich eher Glück war – wurde ein Herzfehler bei ihr gefunden. Es folgten also Blutabnahme, Röntgenbilder usw. Der Grund ihres Humpelns waren übrigens die viel zu langen Zehennägel (meine deutsche Tierärztin, die die längste Zeit Ginas Ärztin war, war immer der Meinung, da bräuchte man nichts dran machen). Naja, jedenfalls mussten wir natürlich auf das Ergebnis der Tests warten. Nun bekommt Gina also Herztabletten und ich hoffe, dass sie noch ein langes Leben vor sich hat.

 

Golcuv Jenikov

So sehr viel von Tschechien habe ich nicht gesehen, aber das bisschen gefiel mir. Hier noch ein paar Impressionen aus Golcuv Jenikov:

Auf nach Österreich

Obwohl ich ja ursprünglich eine richtige Tschechientour machen wollte, habe ich – wie so oft – doch meine Pläne wieder mal ein wenig geändert. Erstens eben durch Ginas Krankheit und außerdem mache ich mir ein wenig Sorgen um Paulas Kupplung. Sie muss nunmal den schweren Anhänger ziehen und das ist doch eine Belastung. Also werde ich auf ziemlich direktem Weg weiter nach Kärnten fahren.

Wir starteten also am Freitag bei wunderschönem Wetter und genossen die tschechische Landschaft – bis auf überwiegend kleine, niedliche Ortschaften gab es einfach nur eine traumhafte hügelige Landschaft mit weiten Getreidefeldern, Wäldern und immer wieder kleinen Seen dazwischen. Ich habe nicht einmal Fotos gemacht, sondern es einfach nur genossen. Von Rimovice aus war ich schon nach ca. 160 Kilometer in Gmünd in Niederösterreich direkt hinter der tschechischen Grenze. Nun stehe ich hier in Altweitra bei Freunden

Da sag noch einer, ich könne nicht einparken!

Da sag noch einer, ich könne nicht einparken!

und in ein paar Tagen fahre ich dann direkt auf die Burg Sommeregg in Kärnten.

 

So, dieses Mal ist mein Beitrag fast ein Roman geworden, aber ich hoffe, ich habe Dich nicht zu doll gelangweilt. Freue mich – wie immer – über Kommentare.

10 Kommentare

  1. Hallo – habe Dein Blog aus Tschechien gelesen – es gefiel mir sehr. Ich bin dort geboren und aufgewachsen, daher war ich bei Deinem Bericht ein wenig melancholisch. Ich wäre so sehr mit Dir dorthin gefahren…Aber vielleicht nächstes Jahr fahre ich mit jemanden dahin. Ich habe noch Verwandte dort.
    Ich wünsche Dir viele glückliche Kilometer. LG Marie.

    • Hallo Marie,
      freut mich sehr, dass Dir der Bericht gefallen hat. Ich wollte ursprünglich noch viel mehr von Tschechien sehen, aber mein Wohnmobil war nicht ganz in Ordnung. Ich werde sicherlich noch öfter hinfahren, fand es nämlich wirklich toll dort.
      Ganz liebe Grüße,
      Ute

  2. Danke Ute für den tollen bericht..du warst willkommen bei uns und hoffen dich auch wieder zu sehen..wir vermissen euch jetzt schon. . Liebe grüße. ..Moni y Marc

    • Liebe Moni,
      es war wirklich wunderschön bei Euch. Gina und ich vermissen euch auch……. aber wir sehen uns wieder 😀
      Ganz liebe Grüße an Dich und Marc,
      Ute mit Gina

  3. Danke für den Bericht, Ute
    Tschechien, Polen usw., diese Länder haben wir noch nicht mit Wohnmobil bereist. Vielleicht aber doch mal eine Reise wert.

    • Liebe Marion,
      freut mich, dass Dir mein Beitrag gefallen hat. Ich denke, die Länder im Osten sind es ganz bestimmt wert, sie zu besuchen. Ich hoffe, ich kann irgendwann einmal, mit mehr Zeit – und ohne Anhänger 😉 – wieder eine solche Tour mache.
      Liebe Grüße,
      Ute

  4. Du schreibst doch wunderbar. Gerne mehr davon?. Schöne beeindruckende Bilder, macht Lust aufs reisen. Würde das Klo in Mamolina tatsächlich benutzt ? ?

    • Liebe Gabriele,
      freut mich riesig, dass Du meine Beiträge magst 😀 . Das „Klo“ könnte zwar theoretisch auch benutzt werden, allerdings würde mir dort die fehlende Privatsphäre etwas gegen den Strich gehen 😉 . Nein, die Toilette ist für die Entsorgung der Kassettentoiletten gedacht.
      Liebe Grüße,
      Ute

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