Abenteuer 2022/2023 – Die erste Woche unterwegs in Kroatien

10 Tage leben wir nun schon unser „Abenteuer 2022/2023“ , sind 786 Kilometer gefahren und haben ca. 84 Liter Diesel verbraucht. und bisher waren wir nur in Kroatien unterwegs. Zuerst waren wir voll im Reisemodus, aber inzwischen genießen wir auch einfach mal das Nichtstun. Aber der Reihe nach:

Tag 1 – 176 Kilometer

Für den ersten Tag hatten wir uns als Ziel einen Stellplatz in der Kvarner Bucht ausgesucht. Ich hatte extra angefragt, ob noch Platz ist, da viele immer schrieben, alle Plätze seien voll. Das Wetter war nicht sehr schön und Istrien kennen wir ja schon, also war ein bisschen Strecke machen gar nicht so schlecht. Ich machte auch kaum Fotos, da bei grauem Himmel halt alles nicht so einladend wirkt. Aber dann entdeckten wir:

Bakar

Bakar ist eine Stadt und Gemeinde im nordwestlichen Kroatien unweit von Rijeka in der Bucht von Bakar, die einen fjordartigen Naturhafen im Adriatischen Meer bildet.

Wikipaedia

Auf jeden Fall ein echt hübsches Städtchen, dass einen Besuch wert ist.

Kamp Odmoriste Leso

Wie erwähnt, hatten wir uns ja bereits vorab entschieden, diesen Stellplatz anzufahren. Gegen 16.30 Uhr kamen wir dort an und konnten so noch den Rest des Tages genießen. Es ist ein Terrassenplatz und wir wollten uns zuerst auf die unterste, sehr schöne und wassernahe Ebene stellen. Aber……….zum Sanitärgebäude hätten wir jedes Mal steil bergauf gemusst und außerdem waren die Plätze mit Stromanschlüssen weiter oben. Das Sanitärgebäude war klein, aber innen neuwertig und sauber. Überhaupt ist der Platz für eine Zwischenübernachtung gar nicht schlecht. Allerdings fanden wir die Gebühr von 250 Kuna (fast € 34,00) auch ganz schön happig. Außer uns war nur noch ein weiteres Wohnmobil dort und der Ausblick war sagenhaft. Das Wetter wurde auch immer besser und wir wurden mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt.

Jeder Hund hat seinen Baum
Sanitärgebäude
Blick bei Sonnenaufgang auf Krk

Tag 2 – 111 Kilometer

Am Morgen nach dem Frühstück ging es dann weiter. Dieses Mal hatten wir uns keinen festen Platz ausgesucht, sondern hatten beschlossen, so ab 14 Uhr einfach mal die Augen aufzuhalten und was Nettes zu suchen. Das Wetter war ein Traum und so stoppten wir ziemlich häufig – einfach zum Schauen und natürlich auch um zu fotografieren. Aber ich finde es einfach wunderschön, oben zu stehen und aufs Meer zu sehen.

Lukovo

Plötzlich ging rechts ein Weg nach Lukovo, wo irgendein Denkmal oder sowas stehen soll. Lt. Google hörte es sich interessant an und so bogen wir ab. Die Strecke war schon ein wenig gewöhnungsbedürftig, denn es ging 3 Kilometer ganz schön steil bergab. Aber die Aussicht war natürlich wieder ein Traum – immer wieder Blick aufs Meer mit vielen kleinen vorgelagerten Inseln – einfach nur schön.

Der Ort entpuppte sich als winzig klein mit kaum Parkmöglichkeiten, aber es war ja keine Saison mehr und so fanden wir doch noch eine Parkmöglichkeit.

Lukovo.net sagt zum Ort: Lukovo Otočko ist ein kleiner Ort, 90 km südlich von der Stadt Rijeka. Dort gibt es ungefähr 50 Häuser in einer wunderschönen Bucht mit einem großen Strand und dem wärmsten Meer in diesem Teil der Adria. Er befindet sich nicht auf der Hauptverkehrsstraße, so gibt es keinen Autolärm. Unser Meer ist kristallklar und sauber, weil die nächste Industriestadt 80 km entfernt ist. Wegen seiner ruhigen Lage und Stille ist er ideal für einen Familien- oder Romantikurlaub. In der weiteren Umgebung von Lukovo ist der Fischfang mit großen Schiffen verboten, so ist unsere Untersee wunderschön und unberührt. Wir sind eine touristisch noch nicht entdeckte kleine grüne Oase. Die nächste Umgebung, wie auch vier nahe liegende schöne einsame Buchten mit wunderschönen Stränden sind ideal für den Sportfischfang. Man kann sie in 10-15 min. zu Fuß leicht erreichen.

Lt. Wikipaedia hatte Lukovo im Jahre 2021 lediglich 21 Einwohner. Ich möchte nicht wissen, wieviele Menschen sich dort in der Hauptsaison aufhalten.

Jedenfalls machten wir einen ausgedehnten Spaziergang durch den Ort. Die hübsche Kirche war leider geschlossen. Der Friedhof gegenüber hatte die schönste Aussicht, die ich je bei einem Friedhof gesehen habe. Auch der kleine Hafen war niedlich und überall standen Bänke zum Ausruhen. Leider waren die wenigen Lokale alle bereits in der Winterpause, aber so tranken wir unseren Kaffee dann bei Heinz 😀 .

Karlobag

Karlobag ist ein Badeort in Kroatien an der Adria und gehört zur Gespanschaft Lika-Senj. 

Wikipaedia

Erstens hatten wir einen kleinen Supermarkt entdeckt, der direkt an einem Hafen lag. Und dann sah ich schon wieder einen Kirche. Ich bin zwar nicht gläubig, aber ich liebe – alte- Kirchen. Diese hier war ganz besonders und außerdem lag direkt dahinter eine alte Festung. Leider waren gerade zwei Busse mit Touristen angekommen und da haben wir uns die Besichtigung erspart. Aber ein Foto der Kirche musste sein 😉 .

Wie mir dann Google verriet, handelt es sich um die Überreste der Kirche des heiligen Karl Borromäus. Sie wurde einst auf den Fundamenten der St. Johannes-Kirche erreichtet. Nach einem Bombenangriff blieben nur noch ein Mauerteil und der Glockenturm erhalten.



Camp CTT in Tribanj

Bereits um 14.30 Uhr entdeckten wir einen netten Platz direkt am Meer. Er war fast leer und wir entschieden uns, zu bleiben. Dichter am Meer konnte man wirklich kaum stehen. So genossen wir den Nachmittag und ich nahm sogar ein Bad in dem ganz schön kalten Meer. Wieder endete der Tag mit einem wunderschönen Sonnenuntergang. Der Platz kostete dieses Mal dann auch „nur“ 230 Kuna (ca. € 30,00).

Tag 3 – 67 Kilometer

Frühstück am Meer

Wir genossen noch unser Frühstück mit dem tollen Blick aufs Meer und um 11 Uhr wollten wir starten. Allerdings wollte Heinz wohl noch bleiben und sagte keinen Mucks, als ich ihn anlassen wollte. Aber ein sehr hilfsbereiter Schweizer hängte extra seinen Wohnwagen ab und gab uns Starthilfe.

Wir fanden dann über die App camping-app.eu , über die wir übrigens häufig unsere Plätze suchen, das Autocamp Legend in Grebastika. Die Straße dorthin war ziemlich eng und sicher nicht für Dickschiffe geeignet. Aber mit Kastenwagen etc. kein Problem. Der Platz lag direkt an einem netten Hafen und bestand aus einzelnen Terrassen. Ganz oben war dann das Sanitärgebäude. Irgendwie sprach uns das Camp aber überhaupt nicht an und so beschlossen wir, zum Camping Nina in Privlaka zu fahren.

Hierzu folgende kleine Geschichte. Erstens heißt einer meiner Töchter Nina und zweitens ist das die Gegend, in der meine Töchter und ich 1989 das erste und einzige Mal im damaligen Jugoslavien Urlaub gemacht haben. Wir hatten damals einen Zeltplatz auf dem Camping Zaton gebucht und sind dann dort mit meinem Fiesta, kompletter Campingausrüstung und meinen drei Töchtern hingefahren. Dieser riesige Platz gefiel uns überhaupt nicht, aber wir fanden ganz in der Nähe einen kleinen Platz direkt am Wasser, der einfach wunderschön war. Diesen Platz hätte ich zu gern wiedergefunden, aber nach dieser langen Zeit wohl eher unmöglich. Aber zumindest in die Gegend wollte ich. Also auf zu

Camping Nina in Privlaka

Der Platz gefiel uns auf Anhieb. Klein, unter Bäumen und direkt am Wasser. Es standen nur noch 3 andere Camper dort und wir beschlossen, ein paar Tage zu bleiben. Der Beschluss geriet schon nach kurzer Zeit ins Wanken. Stefan und Pepe hielten Mittagsschlaf und ich wollte mit Lene ein bisschen die Gegend erkunden. Ich war gerade die drei Stufen zum Strand runtergegangen, als auch schon eine deutsche Stimme erklang: “ Der Strand ist für Hunde verboten“ Da lag tatsächlich ganz an der Seite ein Hundeverbotsschild im Sand. Ok, egal, wir gingen weiter spazieren und nirgends mehr war irgendwas von Hundeverbot. Es gab einen Strandweg, der um den ganzen Ort ging mit Bänken und richtig schön gemacht. Dann ging es zurück und ich staunte nicht schlecht: Das Hundeverbotsschild stand jetzt schön sichtbar da. Und wieder erschall die Stimme: „Sehen Sie jetzt, dass hier Hundeverbot ist?“ Ich bin ja wirklich meistens die Ruhe in Person und halte eher die Klappe, aber dieses Mal konnte ich mir beim Vorbeigehen nicht verkneifen zu sagen: “ Hauptsache, die Deutschen können meckern“.

Doch damit noch nicht genug, denn gegen Nachmittag kam noch ein Wohnmobil, dass sich genau so hinstellen musste, dass mein Strandblick total versperrt war. Sie hätten zwar noch locker 2 Meter zurückfahren können und ich hätte wieder das Meer gesehen, aber das ging leider nicht, weil dann die Satantenne keinen Satelliten gefunden hätte.

Ok, damit beschlossen wir dann, nur 2 Tage zu bleiben.

Tag 3 – keine Kilometer

Den wunderschönen warmen Tag nutzten wir dann – neben Ausruhen natürlich – für einen Spaziergang mit Einkaufen in den Ort und zurück.

Dann hatte ich – wie immer bei Google – einen Hinweis auf die Ausgrabung einer alten römischen Villa gefunden. Die musste besichtigt werden. Als ich sie dann endlich fand (war mindestens schon 3mal einfach vorbeigelaufen), dauerte die Besichtigung nicht wirklich lange. Das, was ihr auf den Bildern seht, war wirklich alles 😉 .

Tag 4 – 127 Kilometer

Für 2 Tage zahlten wir auf Camping Nina € 46,00.

Nach dem Frühstück fuhren wir nach Zadar; wir mussten dringend einen neuen Campingstuhl kaufen, da einer unserer Stühle das Zeitliche gesegnet hatte. Auch dazu mal wieder eine kleine Geschichte: Wir haben richtig gute Stühle, die leider keinen Platz in Heinz fanden. Also nahmen wir unsere kleineren uralten Campingstühle mit. Wir hatten zwar noch praktische Faltstühle geschenkt bekommen, aber da wir ja unsere großen Stühle haben, haben wir sie auf ein Polari an ein junges Pärchen verschenkt, das uns leid tat, weil sie immer auf dem Boden saßen. Naja, jedenfalls haben wir halb Zadar nach Campingstühlen abgesucht und die einzigen, die wir dann endlich fanden, waren genau solche, wie wir sie verschenkt hatten. Aber egal………….wir können wieder beide sitzen 😉 .

Dann fuhren wir weiter ohne Ziel die Küste entlang. Wir hatten auf der bisherigen Strecke ja ohne Ende Autocamps gesehen, also warum planen? Naja, dieses Mal war es nicht ganz so einfach, aber gegen 17 Uhr fanden wir dann einen offenen Campingplatz, Camp Adriatic in Primosten. Für eine Nacht sollte es gehen. Für uns war er eigentlich zu groß, aber wir waren müde. Immerhin hatten wir Meerblick und wieder einen wundervollen Sonnenuntergang. Bezahlt haben wir für eine Nacht knapp 28 Euro.

Tag 5 – 167 Kilometer

Wir wollten mal wieder Strecke machen und so fuhren wir weiter Richtung Süden. Am späten Nachmittag sahen wir dann wieder ein Campingschild und wir fuhren in einen kleinen Ort. Wir landeten auf Camping Becinska Jesera, ein netter Platz an einem kleinen See. Der Platz war wirklich nett, viel grün und mit jeder Menge Granatapfelbäumen. Man konnte wunderschön am See sitzen, nur leider wurden wir in kürzester Zeit von tausenden von Mücken aufgefressen. Mit schwelendem Kaffeesatz und Autan ging es dann einigermaßen, aber wir waren heilfroh, als wir dann drinnen saßen. Also war auch das nur ein Platz für eine Nacht. Bezahlt haben wir 190 Kuna (25,00 €)

Tag 6 – 148 Kilometer

Da es so langsam Richtung Montenegro ging, standen 2 Strecken zur Auswahl – entweder durch Bosnien oder über die neue Brücke um in Kroatien zu bleiben. Wir nahmen die zweite Option, da es nur wenige Kilometer mehr waren, aber dafür keine Grenzformalitäten.

Auf etlichen Parkmöglichkeiten musste ich wieder anhalten und die Aussicht genießen. Das Wetter war traumhaft und dann waren wir an der Peljesac-Brücke. Direkt davor ist ein großer neuer Parkplatz mit einem sagenhaften Blick auf die Brücke und die Küste.

Wissenswertes über die Peljesac-Brücke

Am 26. Juli 2022 wurde die Brücke nach 4 jähriger Bauzeit eröffnet. Sie ist 2,4 Kilometer lang, 55 Meter hoch und hat ca. 526 Millionen Euro gekostet. Das Geld kam überwiegend von der Eu und ging nach China, denn die Chinesen bauten die Brücke.

Die Brücke verbindet die Halbinsel Peljesac mit dem Festland und schafft einen durchgehenden Verkehrsweg nach Dubrovnik. Sie umgeht das 23 Kilometer lange, zu Bosnien und Herzegowina gehörende, Gebiet um Neum, das bisher ein Nadelöhr auf dem Weg nach Dubrovnik war.

Die Brücke ist übrigens kostenfrei zu benutzen.

Dubrovnik

Den Besuch von Dubrovnik sparten wir uns für ein anderes Mal auf, aber ein paar Bilder haben wir trotzdem gemacht.

Molunat

Dann fuhren wir in den südlichsten Küstenort Kroatiens – Molunat; doch davon mehr beim nächsten Artikel.

Hoffe, ich habe euch mit dem langen Artikel nun nicht gelangweilt.

Übrigens werde ich auch separat eine Karte mit den angefahrenen Stellplätzen machen, aber heute bin ich dran verzweifelt und habe es irgendwie nicht hinbekommen.

8 Kommentare

  1. Stauffer Gerber Silvia

    toll geschrieben, freue mich auf weitere berichte

  2. Hallo ihr beiden..Danke für den tollen Bericht..Haste gut gemacht…Genießt es noch weiter…

  3. Danke für den Bericht und das zeigen bekannter Orte.Den Kleinen Campingplatz CTT kenne ich auch schon viele Jahre, bin aber immer daran vorbei gefahren.Ich bin gespannt, wie es weiter geht

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert